Markranstädt – Die einzige Saison-Heimniederlage war zugleich die schönste.
Die 2. Frauenmannschaft der Piranhas hat zwar das Relegations-Rückspiel gegen den MSV Dresden im Sportcenter mit 23:33 verloren, doch das Zwölf-Tore-Polster aus dem Hinspiel mit dem 37:25-Sieg der Piranhas reichte zum Aufstieg in die Sachsenliga.
So brachen vor begeistertem Publikum nach Abpfiff die Dämme. Die Mädels tanzten in ihren frisch bedruckten Aufsteiger-Shirts wie wild durch die Halle, ehe bei der Verabschiedung von Trainer-Dino Knut Drews die Tränen kullerten. Der in den zehn Trainer-Jahren beim SC Markranstädt nur „Eisbär“ gerufene Coach verabschiedete sich mit seiner ihm eigenen Art: „Das erste ist wie das letzte“ – ehe der Zwischenruf „Scheiße“ von der Tribüne für Gelächter sorgte. Hatte doch Knut Drews immer wieder warnend den Finger gehoben: „Das wird kein Selbstläufer, Dresden wird nach der Klatsche daheim zurückkommen.“ Und genau so kam es an diesem Samstag.
Die Piranhas, die unmittelbar vor Anpfiff den verletzungsbedingten Ausfall von Jasmin Sieber hinnehmen mussten, sahen sich bei der Neuauflage des Landskron-Sachsenpokalfinals (29:28 für Dresden) frühzeitig mit 0:3 im Hintertreffen. Beim 2:7 nach zehn Minuten musste Trainer Drews sein Team wachrütteln, da die Dresdnerinnen mit einigen Umstellungen und mit ihrem kompakten Rückraum schwer zu greifen war. Zwar konnte Lara Deckert vom Drittliga-Team der Piranhas zwischenzeitlich auf 9:11 (20.) verkürzen, eine Führung gelang den Gastgeberinnen in der ersten Halbzeit nicht.
Nach dem Wechsel wurde es kaum besser: Fang- und Abspielfehler prägten das Piranhas-Spiel. Die Abwehr zeigte sich löchrig. Vor allem flatterten beim 14:24-Rückstand (39.) die Nerven, plötzlich wurde es auch in der Halle ruhiger. In dieser kritischen Phase übernahmen vor allen die Drittliga-erfahrenen Lara Deckert, Eileen Kriegel und Melanie Franke die Verantwortung, brachte die Piranhas wieder in die Spur. Zudem brachte Torhüterin Tamara Wergin wie die „Katze vom Kulki“ den MSV zur Verzweiflung. Ihre Paraden ließen auch den Funken zum Publikum wieder überspringen. Beim 18:25 dank Lavinia Reinhardt war der Aufstieg wieder nahe. In der Schlussviertelstunde war es für alle ein Nervenspiel. Als Eileen Kriegel mit Rot nach der dritten Zeitstrafe vom Parkett musste, verteidigte das Team mit allen Kräften und wurde mit dem Aufstieg belohnt. Selbst Trainer Drews schlug immer wieder die Hände über dem Kopf zusammen. Der Slogan auf seinem Shirt „Beim 1. Spiel siegt die Neugier. Beim letzten die Vernunft“ war prägend für die Partie.
Die Unvernunft der Spielerinnen bekam Coach Drews zusammen Co-Trainer Thomas Mamitzsch dann in geselliger Runde vor dem Sportcenter in Form einer Bierdusche zu spüren. Die Revanche folgte prompt: Alle Mädels mussten auf Ansage ihres Chefs – trotz geföhnter Haarpracht und frischen Ausgeh-Klamotten – runter und zehn Liegestütze machen. Das nutzte das Trainer-Duo clever aus und ließ den Gerstensaft rücklings bei der einen oder anderen Spielerin unter dem Beifall der staunenden Fans in den Nacken laufen.
Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit SC Markranstädt e.V.